Sonntag, 16. Februar 2014



Metis - Die Siebengescheite


Vorgeschichte

Metis begegnet uns schon relativ frühen in der griechischen Epik. Sie gehört den Titanen an und zählt somit zu dem herrschenden Geschlecht vor den Göttern.
Bei den Griechen galt sie oft als meist wissende aller Geschöpfe.
Hesiod bezeichnet sie auch als “ Bewirkerin aller gerechten Dinge”.

Metis war es, die Kronos einen Trank unterjubelte, woraufhin dieser  seine Kinder ausspuckte. Diese hatte er alle samt bei deren Geburt verschlungen, aus Angst sie könnten ihm seinen Platz als oberste Gottheit streitig machen. Nur seinem jüngster Sohn Zeus blieb diese Gräueltat erspart. 

Geschichte

Vor Reha und vor allen anderen Gespielinnen Zeus gab es Metis. Metis die Tochter des Okenos und Thetys, eine der 3000 Okeaninen. 
Lange Zeit stellte Zeus nur ihr nach. 
Die Titanin wollte aber nichts von ihm wissen und verstand sich, zum Zweck der Tarnung, in allerlei Dinge zu verwandeln. Der Göttervater liess jedoch nicht locker und so geschah es, dass Metis zu seiner ersten Geliebten wurde.

Die Beziehung  der beiden sollte aber nicht von Dauer sei. Als das Paar in freudiger Erwartung auf Nachwuchs war, wurde Zeus prophezeit, dass ein männlicher Nachkomme zu Welt gebracht Metis, ihm seinen Platzt als oberste Gottheit streitig machen würde.
Zeus sah sich nun wie einst sein Vater mit der Gefahr konfrontiert, von seinen Kindern entthront zu werden.
Um sich zu schützen griff er zu einer barbarischen Vorgehensweise. Er verschlang seine Liebhaberin mitsamt seinem ungeborenen Kind. Dadurch war es seinem Sohn unmöglich aus seinem Gefängnis zu entkommen und in die Aussenwelt geboren zu werden.

Nun ist dies aber nicht das Ende der Geschichte. Die Prophezeiung spricht zudem von einem weiblichen Nachkommen. 

So war Metis nicht nur mit einem Sohn schwanger, sondern auch in freudiger Erwartung eines Mädchens. Im Bauch des Zeus gefangen kämpfte sich das Mädchen zum Kopf ihres Vaters. Dort entsprang sie aus dessen Schädel. Wir sprechgen von der Geburt der Athene.
Der Zwillingsbruder der Athena blieb in Metis bzw. in Zeus ungeboren und unbenannt.

Metis ganz genau:
Es ist schade, dass uns nur so wenig von der klugen, schönen Titanin Metis bekannt ist. Dies mag daran liegen, dass sie bereits für die alten Griechen nicht sonderlich bedeutend war.  

Wenigen Erwähnungen in der Mythologie zufolge war Metis, wie auch viele andere Titanen und Okeanien, ein erster Versuch Eigenschaften (hier Klugheit) eine Gestalt zu geben, die dann in anderen "mythologisch jüngeren" Gestalten weiter konkretisiert werden konnte. In diesem Falle greift man den Aspekt der Klugheit zuerst in Metis auf, um ihn dann in der Figur der Athene zusätzlich zu vertieft.


Was hat es aber zu Bedeuten, dass Metis von Zeus verschlungen wurde?


In dem Zeus Metis aufass, nahm er alle Weisheit und Klugheit, die der Göttin zugesprochen werden in sich auf.

Von nun an waren Metis Fähigkeiten ebenso die seinigen und er konnte sie anwenden und benutzen.
Das Bild, wie die Titanin in Zeus Bauch weiterlebt mag kaum vorstellbar sein. Aber dass man gerade dieses Gefängnis für sie bestimmt hat, mag seine Gründe habe. Spricht man nicht auch heute noch von einem " guten Bauchgefühl" bei wichtigen Entscheidungen?

Kurze Anmerkung zur Athene:

Das erlangte Wissen, dass sich Zeus durch das Verschlingen seiner Geliebten aneignete, vermochte er nicht für sich allein zu behalten. Als Athene durch sein Schädel entsprang nahm sie das Vermächtnis Metis ebenfalls in sich auf. So wurde Athene zur Göttin der Klugheit und Weisheit.   

Samstag, 15. Februar 2014



Das kleine 1 x 1 des Texas Hold'em :P


Poker ist ein tolles Spiel. Man täuscht vor und blufft was das Zeug hält. Wie im richtigen Leben halt.

Hier ein kleiner Überblick über die Regeln der beliebtesten Pokerspielart, dem Texas Hold'em.

Viel Spass ;)



Lektion 1 Die Grundausstattung

Poker wird üblicherweise mit einem anglo-amerikanischen Blatt aus 52 Karten gespielt. Dabei gibt es, genau wie bei dem hierzulande bekannten französischen Blatte vier Farben: Herz, Kreuz, Pik und Karo.

Jede Farbe weisst 13 verschiedene Werte auf. Angefangen von dem kleinsten Wert "2" bis hin zum grössten, dem "Ass".


anglo-amerikanisches Blatt
(Bild 1)














Will man Poker so spielen wie es im Casino praktiziert wird, benutzt man für seine Einsätze sogenannte "Chips". Diese repräsentieren je nach Farbe und Aufdruck einen bestimmten Betrag. Neben den Chips die als Spielgeld fungieren, gibt es auch noch die Buttons, mit den Aufdrucken "Dealer ", "Small Blind" und "Big Blind".

Der Button mit der Aufschrift Dealer markiert logischerweise,....genau den Dealer. Die anderen zwei Chips sind dem Spiel nicht unbedingt nötig und werden deshalb in diesem Text nicht weiter erläutert.

Lektion 2 Texas Hold' em


Pokern umfasst mehr als nur eine Spielvariante. Die berühmteste und mit Abstand die am meist gespielte Art nennt sich  Texas Hold' em. Man schätzt rund 95 % aller Spiele der Welt werden nach diesen Regeln durchgeführt.

Neben Omaha Poker und Seven Card Stud ist es zudem die Variante, die am häufigsten in Spielbanken und Casinos angeboten wird.
Im Gegensatz zu dem früher oft gespielten Draw Poker ist Texas Hold'em kein reines Glücksspiel.
Die Grundregeln des Texas Hold'em sind wie folgt:

Fünf Karten werden offen auf den Tisch gelegt. Das sind die Gemeinschaftskarten/Community cards oder wie man sie auch nennt Flops. Jeder Spieler darf ihre Werte den seinigen Hole cards hinzuziehen um eine möglichst grosse Hand zu erlangen. Die Hole cards sind die zwei Karten, die dem Teilnehmer verdeckt zugespielt werden und die kein andrer Mitspieler zu Gesicht bekommen sollte.

Die Fünf Gemeinschafts-Karten, die auf dem Tisch liegen, werden natürlich nicht zeitgleich aufgedeckt.

Nachdem die Spieler ihre zwei Hole cards gesehen haben und sich mit dem Einwerfen des Grundeinsatzes dazu bereit erklärt haben weiter zu spielen, werden die ersten drei Flops aufgedeckt.
Danach ist es jedem Spieler gestattet a) zu erhöhen b) aus der Partie auszusteigen c) nichts zu machen und dies mit einem Schlag auf den Tisch zu signalisieren.
Möglichkeit "c" funktioniert allerdings nur so lange alle anderen Kandidaten ebenfalls nicht erhöhen. Ansonsten kommt es automatisch zur Zwangsentscheidung zwischen Weiterspielen ("a") oder Aufhören ("b").

Nachdem jeder Spieler für sich entschieden hat, wird die vierte Karte aufgedeckt. Erneut muss jeder Teilnehmer die seinigen Karten mit den Community cards vergleichen und  seine Chancen auf den Sieg ausmachen.

Die Fünfte Karte wird aufgedeckt. Die Letzte Chance zu erhöhen.
Anschliessend werden die Hole cards freigelegt. Der Spieler mit dem höchsten Pokerhand gewinnt.

Lektion 3 Die Pokerhand


Beim Texas Hold'em geht es darum eine bessere, respektiv höhere Pokerhand zu haben als der Gegner. Diese setzt sich aus zwei bis fünf Karten auseinander, die miteinander zu unterschiedlich hohen Kartenkombinationen gewertet werden können.



Bild 2
Eine mögliche Kartenkombination kann das Pärchen sein, (siehe Bild 2):
Bei diesem Beispiel ergaben sich, aus den maximal fünf Karten die ein Spieler werten darf, zwei Asse = 1 Pärchen.

Natürlich gibt es auch noch andere Kombinationen. So ist ein einfaches Pärchen, wie das von soeben die niedrige Pokerhand als einen Drilling, also drei Karten des gleichen Wertes ( z.Bsp drei "6")


Hier das Ranking aller Möglichkeiten:














Achtung: Hat keiner der Spieler eine hier aufgelistete Hand, zählt die höchste Karte!




Lektion 4 Have Fun

Wie schon oben erwähnt, ist es beim Texas Hold'em keine reine Glückssache ob man gewinnt oder verliert. Es geht darum seine Chancen richtig einzuschätzen und mit mehr Verstand anstatt der Hoffnung auf Glück zu spielen. 
Wichtig ist es, einen kühlen Kopf zu bewahren!
Am aller wichtigsten ist jedoch immer noch der Spass an der Sache. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der am grössten ist, wenn man in der Runde mit Freunden spielt. ;)










Mittwoch, 12. Februar 2014

in ihren Augen


In ihren Augen




„Die Argentinische Produktion aus den Jahre 2010 hat auch bei uns hohe Wellen geschlagen.“

Die ersten Bilder des Filmes sind verschwommen. Zwei Hände versuchen sich durch eine Glasscheibe zu berühren.
Eine Frau rennt einem Zug nach. Ein Mann schaut ihr aus dem hintersten Wagon nach. 
Die Szene scheint die Erinnerungen eines Schreibers zu sein. Er befindet sie für nicht gut und zerknüllt den Zettel auf dem sie geschrieben steht.
Er beginnt von vorne. Wir sehen ein glückliches Pärchen beim Frühstück.
Er beginnt von vorne. Bilder einer Vergewaltigung. Nur das blutig geschlagene Gesicht der Frau ist auszumachen.
Esposito hört auf zu schreiben. Er sitzt alleine am Esstisch. Seine Blicke sind leer.
Geschichte:
Benjamín Esposito ist pensionierter Gerichtsbeamter und auf seine alten Tage hin etwas einsam und alleingelassen. Er fühlt sich jedoch noch nicht berufen für ein Leben in Stille und will sich noch einmal nützlich machen. Er beginnt ein Buch zu schreiben und greift ein Thema auf, das ihn über zwanzig Jahre nicht loslassen konnte. Den Fall "Morales".
Der Fall "Morales" trug sich in mitten der 70er Jahre Argentiniens zu. 
Die junge, verheiratete Liliana Colotto wurde vergewaltigt und anschließend auf brutale Weise ermordet. Esposito, der zuständige Ermittler nimmt sich dem Verbrechen an und begibt sich, zusammen mit seinem Partner, auf eine knifflige Jagd nach dem Täter.
Zeitgleich lernt Benjamins seine neue Chefin kennen.
Zwischen den beiden scheint bald mehr zu sein als nur ein einfaches Verhältnis, doch dann nehmen die Umstände der Ermittlungen verheerende Einwirkungen in das Privatleben aller Beteiligten.

Ebenso wild wie dramatisch


"In ihren Augen" ist ein wunderschöner Film. Mit seiner Raffinesse und Melancholie schafft er es einen zu faszinieren und zu schockieren. Er lässt einen nachdenken, über Vergeltung, Rache, Tot und die Einsamkeit des Lebens, aber vor allem auch über die Liebe... .
Oscar

Im Jahre 2010 gewann "In ihren Augen" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Darauf folgten zahlreiche weitere internationale Preise.
In Argentinien ist er die meist geschaute einheimische Produktion seit 39 Jahren. 
Auf jeden fall ein Muss für Krimifans und allen anderen Filmliebhabern. 







Dienstag, 7. Januar 2014

Medien und Sexismus


JA und nochmals JA. Es ist wichtig, dass wir in der Gesellschaft über solche Themen sprechen, und nicht alle heiklen Angelegenheiten klein reden. Darum JA, sprechen wir über Sexismus in den Medien:  

Sexismus ist omnipräsent. Zwar ist er in den Medien kein so großes Thema mehr wie auch schon, aber man trifft ihn immer wieder an: in Zeitungen, im TV, in Filmen.
So erinnern wir uns gerne zurück zum unzensierten Musikvideo „Blurred Lines“ von Robin Thicke.
 Dort lassen sich nämlich drei gutgekleidete Männer von nackten Frauen um tänzeln. Das Ganze hat viel Staub aufgewirbelt in feministischen Kreisen und das wie ich finde völlig zurecht.

Wieso ist es uns immer noch nicht gelungen, in den Medien Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau herzustellen? Schließlich leben wir alle im 21.Jahrhundert!
Die Antwort ist so banal wie augenfällig:
Gratiszeitungen wollen gelesen, Werbung beachtet und Musikvideos gesehen werden. Und wie lautet das Geheimrezept zum Erfolg? Richtig, viel nackte Haut und eine Menge Sexappeal. Das ganze fast immer auf Kosten der Frauen.

Zum Beispiel in der Werbung.
Die Meinungen, was sexistische Werbung ist und was nicht, driften oft auseinander.
Gegen sexy Werbung – wie man sie bei Frauenunterwäsche sehen kann – habe ich nichts einzuwenden. Als sexistische Werbung kann man es dann bezeichnen, wenn Frauen in beleidigender oder entwürdigender Art dargestellt werden oder sie in alten Geschlechterrollen fixiert sind.
Nehmen wir Marken wie Axe oder Firmen wie Saturn, sie alle bedienen sich sexistischer Werbung, um ihr Produkt zu verkaufen.

Das Problem bei der Sache ist, Werbung verweist, wie wir alle wissen, nicht nur auf eine Ware, sondern vermittelt uns auch Sichtweisen und Einstellungen. Sexistische Abbildungen verstärken daher Geschlechterklischees und verharmlosen Gewalt gegen Frauen.
Darum gilt klar: Sexistische Werbung und diskriminierende Darstellungen von Frauen in den Medien sind nicht zu tolerieren!

PS:  Wäre das Produkt auch wirklich gut, bräuchte man es nicht mit Erotik zu umwerben! 

Montag, 30. Dezember 2013



5 alte Filme die es immer noch in sich haben



Interview mit einem Vampir
Film mit Starbesetzung.
Tom Cruise und Brad Pitt brillieren als schaurig gruselige Blutsauger und machen das Leben ihrer Zeitgefährten zu einem gefährlichen Unterfangen.
An ihrer Seite, die 12-jährige Christen Dunst als süss- gefährliches Vampir-Mädchen.
Melodramatisch und umwerfend. Ein Klassiker im Vampirgenre.

Blues Brothers
Der Klassiker schlechthin aus den 80ern und für unsere Zeit gerade zu erfrischend. 
Die Gebrüder Jake und Elwood Blues, gespielt von John Belushi und Dan Aykroyd, trommeln ihre alte Band wieder zusammen um Geld für ihr ehemaliges Waisenhaus zu sammeln. Dabei kommen sie auf allerlei Umwege und treffen so manchen grossen Star ihrer Zeit. Es kommt zu einer der grossartigsten Verfolgungsjagden in der Geschichte des Films und zu mehr als nur einer Showeinlage. 

Währe  John Belushi nicht so früh gestorben, wir währen heute bei "Blues Brothers 5" angelangt.
Für alle die Lust auf etwas Neues/respektiv Altes haben. 


Dogma
Ben Affleck und Matt Damon sind nicht nur im richtigen Leben dicke Freunde, auch in einem ihrer frühsten Filme "Dogma" spielen sie das Duo schlechthin.
Die beiden verkörpern zwei gefallene Engel, die ihren Weg zurück ins Paradis suchen. Dass sie dabei Gottes Vollkommenheit infrage stellen, und damit alle Existenz zu vernichten drohen, ist nur eines ihrer Probleme.
Eine aberwitzige Satire-Kömödie über das Christentum, und für alle gedacht  die schwarzen Humor lieben und sowieso nicht an die Bibel glauben.

Achtung! Dieser Film ist  nicht für fromme Kirchgänger!!!


Rambo

Falls sie einen muskelbepackten Superman mit Maschinengewehren sehen, wenn sie an Rambo denken, haben sie exakt das richtige Bild vor Augen. Doch Rambo kann auch ganz anders. (Solange wir vom ersten Teil sprechen.)
Was den Film meiner Meinung so gut macht, sind weniger die Schießereien oder die  Gewalt, sonder die gesellschaftskritische Botschaft dahinter!
Traumatisiert vom Vietnamkrieg, muss der ehemalige Elite-Soldat John Rambo feststellen, dass nun auch der letzte Kamerad seiner Kriegstruppe gestorben ist. Zu Fuss macht er sich auf den Weg und gelangt schlussendlich in das Städtchen Hope, wo er sich mächtig Ärger einhandelt. Bald schon jagen ihn Staatspolizei und Nationalgarde durch die Wälder. Rambo kann nicht verstehen wiso man ihn hier so verachtet, obwohl er für sein Land in Vietnam fast gestorben wäre. Am Ende scheint er desswegen so traumatisiert, dass er einen Nervenzusammenbruch erleidet. Der Supersoldat bricht unter physischen Leiden zusammen.
Ein genialer Film mit der richtigen Mischung an Drama und stahlharter Action. Auf jeden fall ein Klassiker den man gesehen haben muss und das gilt nicht nur für Männer.

Disney's Robin Hood

Die Geschichte Robin Hoods muss wohl kaum jemandem erklärt werden. Ein tapferer Recke der die Reichen bestiehlt und die Armen beschenkt.
Disney interpretiert die Geschichte allerdings mit so viel Herz und Witz, dass ihre Inszenierung für mich bis heute einer der best gelungensten Zeichentrickfilme überhaupt ist.
Das Ganze wurde als Fabel aufgezogen und somit für Kinder leichter verständlich gemacht. Robin Hood wird dabei von einem listigen Fuchs verkörpert, genau wie Maid Marian.  Little John von einem Bären,  König Richard und sein habgieriger Bruder von Löwen. 
Wie für Disney üblich werden natürlich die grausamen Aspekte weggelassen oder verschönert dargestellt. 
In meiner Kindheit war der Streifen mein absoluter Lieblingsfilm und ein richtiger Muntermacher. Und ganz neben bei, die schönste Liebesgeschichte findet sich hier. ;)




Mittwoch, 30. Oktober 2013


Die Leiden des jungen Werthers

Brief am 18. Aug.

Werther leidet. Mit jedem Tag ein bisschen mehr.
Die Liebe zu Lotte, die ihn Anfangs des Sommers noch förmlich aufblühen liess, fügt ihm nun nichts als Schmerz und Leid zu.

So schreibt er zu Beginn des Briefs:

"Musste denn das so seyn? dass das, was des Menschen Glücklich macht, wieder die Quelle seines Elends würde?"


Wethers Seele und Gemüt sind dunkel geworden.
Er scheint realisiert zu haben, wie unerreichbar Lotte für ihn ist.
(Dies mag gut mit der Ankunft von Lottes Verlobten zu tun haben. Möglicherweise ist Werther dadurch gezwungen, den Tatsachen ins Auge zu sehen.)

Was er nun macht?- Er schreibt weiter in seinem Brief. Über die Landschaften, die Berge und Flüsse, die darin lebenden Tiere und Geschöpfe und wie ihm all dies nicht mehr das geringste bedeutet. Die ganze Natur und alles was er schon seit jeher liebte, scheint seinen Reiz verloren zu haben.

Depressiv gibt er zu Papier:

"Es hat sich vor meiner Seele wie ein Vorhang weggezogen, und der Schauplatz des unendlichen Lebens verwandelt sich vor mir in den Abgrund des ewig offenen Grabs."


Was für ihn vor Lotte bedeutend war, scheint ohne die Aussicht auf Sie nichts mehr Wert zu sein.

So findet er sich in einem Tief wieder und schreibt von Himmel und Erde:

"Ich sehe nichts, als ein ewig verschlingendes, ewig wiederkäuendes Ungeheuer." 



                                                                                                                   

Sonntag, 25. August 2013


  Medea




                                 
Medea beim Gift mischen. Gemälde von Frederick Sandys (1829-1904); Birmingham City  Museum 

 Sie ist wohl eine der bekanntesten und zugleich faszinierendsten Gestalten der griechischen Mythologie. Medea. Ihr Mythos inspiriert seit der Antike immer wieder Künstler und Philosophen zu neuen Interpretationen und Werken. 
Was uns hier gegeben wird, ist die Geschichte einer leidenschaftlich liebenden Frau, die für ihren Auserwählten bereit ist, zu töten, bei dessen Verrat sie aber zur enttäuschten, blutigen Rächerin, ja sogar zur Kindsmörderin wird



Die wichtigsten Figuren:


Medea

Jason (auch Iason)
Aietes König von Kolchis
Kreon König von Theben
Glauke
Kreon König von Kotinth 

Andere erwähnenswerte Figuren:


Die Argonauten (Siehe Argonautensage)

Der fliegende und goldene Widder ( Siehe die Sage um Phrixos und Helene) 
König Pelias von Iolkos


Geschichte


Medea ist die Tochter des Aietes von Kolchis, dessen Ländereien sich an der Ostküste des schwarzen Meeres erstrecken. Ihre Tante ist die mächtige Zauberinn Circe und so ist auch Medea der Zauberei zugetan. Sie lernt von der Unterweltgöttin Hekate heilbringende aber auch verderbende Tränke zu brauen.

Ihr Leben verändert sich, als sie Jason begegnet. Dieser kommt im Auftrag seines Onkels König Pelias von Iolkos nach Kolchis. Mit fünfzig der grössten Helden seiner Zeit, man nannte sie die Argonauten, segelt er von Griechenland los um das goldene Vlies zu stehlen. Das goldene Fell eines einst sprechenden und fliegenden Widders. Streng wir es von Aietes bewacht.  
Als Medea Jason erblick verliebt sie sich unsterblich in ihn. Mit ihren Zaubertränken hilf sie Ihm das goldenen Vlies den wachsamen Augen ihres Vater zu entwenden. Auch Jason findet gefallen an der schönen Schwarzhaarigen.  Zusammen fliehen sie. Um lästigen Verfolgern zu entkommen ist Medea jedoch gezwungen ihren jüngeren Bruder zu töten. 
Von nun an leben Jason und Medea zusammen in der griechischen Stadt Korinthe. 
Die Jahre vergehen und Medea liebt Jason immer noch wie am ersten Tage.
Doch Jason's Gefühle für seine Frau schwinden. Zwei, man hört auch drei, Kinder sind ihnen geboren worden, doch auch das hilft nicht um Jason bei seiner Familie zu halten. Er will die Tochter des Königs von Korinth heiraten. Glauke. Dies bringt ihm Macht und Ansehen. 
Medea ist am Boden zerstört. Voller Trauer und Zorn, fasst sie einen grausamen Entschluss. Aus Rache und Eifersucht ermordet sie die zukünftige Braut Jason's und deren Vater, Kreon König von Korinth. Auch hier bemächtigt sie sich ihren Zauberkünsten. Doch dies stillt ihren Rachedurst nicht. Alle Erinnerungen an ihren einst so heiss geliebten Gemahlen sollen vernichtet werden. Doch nicht Jason selbst muss daran glauben. Nein, erst als sie ihre Kinder ermordet kommt Medea zur Ruhe.



Wichtige Überlieferungen

Sie machte ihren Mann zu dem glorreichen Helden den er war und dennoch wurde sie betrogen und hintergangen. 

Sie war die grosse Zauberin, die so leidenschaftlich liebende Ehefrau, die zur rachsüchtigen Furie und Kindsmörderin wurde.
Kaum eine andere Figur der griechischen Mythologie zeigt uns einen solchen Wiederspruch in sich auf.
Dies ist wohl der Grund, das ihr Mythos seit der Antike immer wieder neu inszeniert und interpretiert wird.


Zu bekanntesten Inszenierungen der Medea gehört wohl die Tragödie des Euripides (um 480 v. Chr.). Ihm gelang es, dem höllischen Kummer der Medea mit Worten Ausdruck zu verleihen. 

"Weinen muss ich, denke ich daran, was ich jetzt tun muss: 
Töten muss ich die eigenen Kinder!
Medea im Begriff ihre Kinder zu töten: Eugène
Delacroix (1798-1863)  Die rasende Medea Musée de Beaux Arts, Lille


Niemand kann sie retten. Und wenn ich dann
Jasons Geschlecht vernichtet habe, dann treibt mich
Der Mord an meinen Liebsten aus dem Land...
Die Kinder, die ich selbst ihm gebar,
Sieht lebend er nicht wieder. Und die neue Braut
Gebiert ihm keine neuen, weil sie sterben wird."



Wichtige Werke der Neuzeit:

Auch in der Neuzeit war Medea ein beliebtes Motiv im Theater.
Der Dramatiker Pierre Corneille (1606-1684) machte aus dem Stoff eine Tragödie, bei dem keine der Hauptfiguren in einem guten Licht steht.
Im 20. Jahrhundert waren es der deutsche Schriftsteller 
Hans Henry Jahnn (1894-1959) und der amerikanische Dichter Robinson Jeffers (1887-192) die sich dem Medea-Drama neu annahmen.

Auch bildlich wurde der Mythos vielmals aufgenommen.

Vom Französischen Maler Eugène Delacroix stammt
das Gemälde "Die rasende Medea", das Medea zeigt im Begriff ihre Kinder zu töten.
Das selbe Motiv wählten auch der italienische Renaissancemaler Paolo Veronese (1528-1588) und der deutsche Künstler Anslem Feuerbach (1829-1880).  

 Als wichtiges Musikalisches Werk der Neuzeit kann die Oper von 

Luigi Cherubini (1760-1842) bezeichnet werden. Dort zeichnet sich die Figur der Medea 
vor allem durch ihre Leidenschaft aus. 
Richard Strauss nannte es ein "grandioses Kunstwerk".