Sonntag, 25. August 2013


  Medea




                                 
Medea beim Gift mischen. Gemälde von Frederick Sandys (1829-1904); Birmingham City  Museum 

 Sie ist wohl eine der bekanntesten und zugleich faszinierendsten Gestalten der griechischen Mythologie. Medea. Ihr Mythos inspiriert seit der Antike immer wieder Künstler und Philosophen zu neuen Interpretationen und Werken. 
Was uns hier gegeben wird, ist die Geschichte einer leidenschaftlich liebenden Frau, die für ihren Auserwählten bereit ist, zu töten, bei dessen Verrat sie aber zur enttäuschten, blutigen Rächerin, ja sogar zur Kindsmörderin wird



Die wichtigsten Figuren:


Medea

Jason (auch Iason)
Aietes König von Kolchis
Kreon König von Theben
Glauke
Kreon König von Kotinth 

Andere erwähnenswerte Figuren:


Die Argonauten (Siehe Argonautensage)

Der fliegende und goldene Widder ( Siehe die Sage um Phrixos und Helene) 
König Pelias von Iolkos


Geschichte


Medea ist die Tochter des Aietes von Kolchis, dessen Ländereien sich an der Ostküste des schwarzen Meeres erstrecken. Ihre Tante ist die mächtige Zauberinn Circe und so ist auch Medea der Zauberei zugetan. Sie lernt von der Unterweltgöttin Hekate heilbringende aber auch verderbende Tränke zu brauen.

Ihr Leben verändert sich, als sie Jason begegnet. Dieser kommt im Auftrag seines Onkels König Pelias von Iolkos nach Kolchis. Mit fünfzig der grössten Helden seiner Zeit, man nannte sie die Argonauten, segelt er von Griechenland los um das goldene Vlies zu stehlen. Das goldene Fell eines einst sprechenden und fliegenden Widders. Streng wir es von Aietes bewacht.  
Als Medea Jason erblick verliebt sie sich unsterblich in ihn. Mit ihren Zaubertränken hilf sie Ihm das goldenen Vlies den wachsamen Augen ihres Vater zu entwenden. Auch Jason findet gefallen an der schönen Schwarzhaarigen.  Zusammen fliehen sie. Um lästigen Verfolgern zu entkommen ist Medea jedoch gezwungen ihren jüngeren Bruder zu töten. 
Von nun an leben Jason und Medea zusammen in der griechischen Stadt Korinthe. 
Die Jahre vergehen und Medea liebt Jason immer noch wie am ersten Tage.
Doch Jason's Gefühle für seine Frau schwinden. Zwei, man hört auch drei, Kinder sind ihnen geboren worden, doch auch das hilft nicht um Jason bei seiner Familie zu halten. Er will die Tochter des Königs von Korinth heiraten. Glauke. Dies bringt ihm Macht und Ansehen. 
Medea ist am Boden zerstört. Voller Trauer und Zorn, fasst sie einen grausamen Entschluss. Aus Rache und Eifersucht ermordet sie die zukünftige Braut Jason's und deren Vater, Kreon König von Korinth. Auch hier bemächtigt sie sich ihren Zauberkünsten. Doch dies stillt ihren Rachedurst nicht. Alle Erinnerungen an ihren einst so heiss geliebten Gemahlen sollen vernichtet werden. Doch nicht Jason selbst muss daran glauben. Nein, erst als sie ihre Kinder ermordet kommt Medea zur Ruhe.



Wichtige Überlieferungen

Sie machte ihren Mann zu dem glorreichen Helden den er war und dennoch wurde sie betrogen und hintergangen. 

Sie war die grosse Zauberin, die so leidenschaftlich liebende Ehefrau, die zur rachsüchtigen Furie und Kindsmörderin wurde.
Kaum eine andere Figur der griechischen Mythologie zeigt uns einen solchen Wiederspruch in sich auf.
Dies ist wohl der Grund, das ihr Mythos seit der Antike immer wieder neu inszeniert und interpretiert wird.


Zu bekanntesten Inszenierungen der Medea gehört wohl die Tragödie des Euripides (um 480 v. Chr.). Ihm gelang es, dem höllischen Kummer der Medea mit Worten Ausdruck zu verleihen. 

"Weinen muss ich, denke ich daran, was ich jetzt tun muss: 
Töten muss ich die eigenen Kinder!
Medea im Begriff ihre Kinder zu töten: Eugène
Delacroix (1798-1863)  Die rasende Medea Musée de Beaux Arts, Lille


Niemand kann sie retten. Und wenn ich dann
Jasons Geschlecht vernichtet habe, dann treibt mich
Der Mord an meinen Liebsten aus dem Land...
Die Kinder, die ich selbst ihm gebar,
Sieht lebend er nicht wieder. Und die neue Braut
Gebiert ihm keine neuen, weil sie sterben wird."



Wichtige Werke der Neuzeit:

Auch in der Neuzeit war Medea ein beliebtes Motiv im Theater.
Der Dramatiker Pierre Corneille (1606-1684) machte aus dem Stoff eine Tragödie, bei dem keine der Hauptfiguren in einem guten Licht steht.
Im 20. Jahrhundert waren es der deutsche Schriftsteller 
Hans Henry Jahnn (1894-1959) und der amerikanische Dichter Robinson Jeffers (1887-192) die sich dem Medea-Drama neu annahmen.

Auch bildlich wurde der Mythos vielmals aufgenommen.

Vom Französischen Maler Eugène Delacroix stammt
das Gemälde "Die rasende Medea", das Medea zeigt im Begriff ihre Kinder zu töten.
Das selbe Motiv wählten auch der italienische Renaissancemaler Paolo Veronese (1528-1588) und der deutsche Künstler Anslem Feuerbach (1829-1880).  

 Als wichtiges Musikalisches Werk der Neuzeit kann die Oper von 

Luigi Cherubini (1760-1842) bezeichnet werden. Dort zeichnet sich die Figur der Medea 
vor allem durch ihre Leidenschaft aus. 
Richard Strauss nannte es ein "grandioses Kunstwerk".  












  

5 Kommentare:

  1. Wow ein toller Eintrag. Man spührt irgendwie gleich deine Begeisterung:) Allerdings vermisse ich die Personenbeschreibungen, also wer wer ist. Und die Schrift dürfte ein bisschen grösser sein, ansonsten ein sehr ansprechender Eintrag:)

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  2. Ich finde es super, dass du sehr viel zusätzliche Informationen zu der Geschichte hast. Das YouTube-Video und vor allem, wie aktuell Medea noch heute ist.
    :)

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  3. Rache ist auch heute noch ein grosses Thema. Ich mag wie du es beschrieben hast, es ist gut nachzuvollziehen. Aber wie Myriam es schon erwähnte eine grössere Schrift wäre schön :D
    und gute Besserung ;)

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  4. Finde ich ein sehr gelungener Eintrag! :) Auch das Video ist toll. Eine grössere Schrift vielleicht ;) Ansonsten echt spitze ;) So viel ich weiss gibt es sogar eine Verfilmung über die Geschichte von Jason und dem goldenen Flies, wäre vielleicht auch noch was, was du hinzufügen könntest :D

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  5. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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